Eine Exkursion in die phantastische Wieskirche – nach Oberammergau (Passionsspielehaus) – Kloster Ettal
Wieskirche – Oberammergau – Kloster Ettal
Nach einer Legende fand eine alte Bäuerin auf dem Dachboden eine Skulptur vom “Gegeiselten Heiland” mit einer Kette an einen Pfahl angebunden. Beim näheren Hinsehen entdeckte die alte Frau Tränen in den Augen des Heilands. Sie war zutiefst erschrocken. Sofort rannte sie zum Pfarrer und berichtete von ihret ungewöhnlichen Entdeckung.
Nach der Entdeckung des Gegeiselten Heilands auf dem Dachboden kamen immer mehr und mehr Pilger, um das “Wunder von der Wies” zu bestaunen. So wurde der Bau einer großen Kirche im 18. Jahrhundert nötig (Architekt: Domenikus Zimmermann). Er war der Bruder des berühmten Freskomalers Johann Baptist Zimmermann, der den Steinernen Saal in Schloss Nymphenburg ausgestattet hat).
Nach 20 Jahren der Renovierung des kostbaren Stucks an den Wänden und rund um den Doppelaltar ist die Wieskirche wieder zu besichtigen. Bei Orgelkonzerten oder einer Hochzeit ist eine Besichtigung auf eigene Faust unerwünscht.
Oberammergau
Das malerische Dorf wird im Jahr 2022 in der Zeit von Mitte Mai bis Oktober die Passionsspiele veranstalten und rund eine halbe Millionen Besucher aus aller Welt anziehen.
Klosterkirche in Ettal
Die Gründung der Klosterkirche in Ettal geht zurück auf eine Begebenheit im 14. Jahrhundert. Kaiser Ludwig der Bayer kehrte zurück von seinem Besuch beim Papst in Avignon. In der Veroneser Klause kam er arg in Bedrängnis durch italienische Soldaten. Er soll gelobt haben, zurück in Bayern eine Kirche zu bauen, falls er lebend aus diesem Kessel herauskomme.
Wie durch ein Wunder ließen die Soldaten von ihm ab. Er kam über die Alpen durch das Graswangtal. Plötzlich soll sein Schimmel drei Mal auf die Knie gegangen sein. Es war mitten im Wald. Doch der Kaiser gedachte seines Gelübdes und ließ an dieser Stelle von Benediktiner Mönchen eine Kapelle erbauen. Er schenkte den Mönchen eine kleine Marienskulptur von Pisano, die er in Italien erworben hatte, die Ettaler Madonna.
In Bayern ist die Marienverehrung sehr populär. Immer mehr Pilger kamen nach Ettal. So entstand im 18. Jahrhundert schließlich ein Kloster mit großer Kirche und drei Kuppeln. Die Kirche hat riesige Rundbogenfenster. Das Tageslicht erhellt den Himmel des Heiligen Benedikts. Über dem Zugang zum Altarraum erblikt man die Darstellung, wie ein Schimmel auf seine Knie geht und der Kaiser dem Benediktinermönch die Marienstatuette übergibt. Das war der Dank für seine Rettung aus der Veroneser Klause in Italien um 1324.
In Ettal wird ein bekanntes humanistisches Gymnasium von Benediktinermönchen betreut. Hier leben Buben und Mädchen und lernen nach den Regeln des Hl. Benedikts: “Ora et labora” – “arbeite und lebe”.
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