Ausflug zum Starnberger See
Erkunden Sie mit mir den Starnberger See auf dem neuen Katamaran “Seeshaupt” – dem Paradeschiff der Schiffsflotte. Wir sehen die Votivkapelle und das Holzkreuz. Das steht an der Stelle, an der der sagenumwobene Märchenkönig Ludwig II. am Pfingstsonntag, 13. Juni 1886, auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen ist. Selbstmord? Attentat? Unfall?
Weiter gehts vorbei an Villen vieler Prominenter wie einst Vico von Bülow (berühmt als Loriot). Sehenswert ist das “Museum der Phantasie” in Bernried. Es beheimatet diverse Sammlungen wie Volkskunst und die klassische Moderne von Lothar-Günther Buchheim. Er war der Autor des weltberühmten Buchs und der weltbekannten Filme “Das Boot“.
Das Buch “Das Boot” wurde in sämtliche Sprachen übersetzt und sogar mehrfach verfilmt. Das U-Boot ist in den Bavaria Filmstudios in 82031 Grünwald-Geiselgasteig anlässlich einer Film Tour zu besichtigen.
Die Roseninsel
Bayerns Könige bauten ihre Schlösser vorzugsweise dort, wo einem die landschaftliche Schönheit den Atem raubt. Am Starnberger See bei Feldafing hinterließen sie ein kleiner, aber feines Paradies, das nicht viele kenne: Ein kurioses „Casino“ mit Rosengarten auf der Insel Wörth.
Im Jahre 1850 kaufte König Maximilian II die Insel von der Fischerfamilie Kugelmüller zum Preis von 3000 Gulden, um sich dort ein ruhiges Sommer Domizil zu schaffen. Die gärtnerische Gestaltung übernahm Peter Joseph Lenné, einer der bedeutendsten Gartenarchitekten der 19. Jahrhundert. Sein Rosengärtchen mit hunderten von edlen Duftrosen und einer fünf Meter hohen, blau-weißen Glassäule in dessen Mitte gab der Insel ihren heutigen Namen: Roseninsel. Das nur im Sommer genutzte Lustschlösschen wurde „Casino“ genannt. Italienisch und gleichzeitig bayerisch sollte es aussehen, so der Auftrag des Königs.
Mit Witz und handwerklichem Geschick schuf Kreuter ein charmantes Capriccio, das als Unikum in die Architekturgeschichte einging – eine kuriose Kreuzung aus italienischer Villa und bayerische Alpenhaus, die schnell zum Prototyp einer Landhausvilla am Starnberger See avancierte. Nach dem frühen Tod Maximilians nahm sich dessen Sohn, Märchenkönig Ludwig II, der Erhaltung des Inselparadieses an. Unzählige Stunden verbrachte der Märchenkönig im Rosarium auf der Flucht vor der Wirklichkeit. Auch für Kaiserin Elisabeth, seine Kusine, stellte die Mini-Insel zeitlebens einen Lieblingsort dar.
Schon als junge Prinzessin war sie oft von Schloss Possenhofen aus dorthin geschwommen. In späteren Jahren traf sie sich hier oft mit Ludwig zu Rendezvous, denn beide waren eigenbrötlerisch veranlagt und hatten Schwierigkeiten, sich den Regeln des Hofes zu unterwerfen. Die Roseninsel bot ihnen Zuflucht, hier konnten sie ihre Zurückhaltung ablegen und ein wenig Normalität und Unbeschwertheit in ihr Leben bringen. Nach Ludwigs Tod geriet das Eiland in Vergessenheit. Erst zur Jahrtausendwende gab ein engagierter Förderkreis den Anstoß für die Rettung des kunstgeschichtlichen Kleinods. Heute erstrahlen Rosengarten, Casino und Gärtnerhaus wieder in ursprünglicher Pracht. Und weil alles wieder so schön idyllisch und romantisch ist wie zu Sissis und Ludwigs Zeiten, kann man auf der Roseninsel auch (standesamtlich) heiraten.
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