Als Teil des Kunstprojektes Petuelpark wurden 13 Kunstwerke und Installationen von international bekannten Künstlern kreiert.
2004 wurde der Petueltunnel fertiggestellt. Im Auftrag des Baureferates wurde dieser Park geschaffen, sondern eine grüne Oase und Kunstraum – der Petuelpark.
Wer den Petuelpark von Westen, von der Begradstraße betritt, ist schlagartig in anderen Welt. Hier beginnt etwes neues, ganz anderes.
Barbara Schöne und Werner Zwick, die Vorsitzende der Bürgerinitiative Petuelring eV und ihr Pressesprecher
Barbara Schöne (Vorsitzende der Bürgerinitiative Petuelring – Pro-Tunnel-Aktion e.V.) und Werner Zwick (Pressesprecher der Bürgerinitiative Petuelring – Pro-Tunnel-Aktion e.V.) bei der Eröffnung des Petueltunnels am 6.7.2002
Die schönste Jahreszeit für eine detailierte Führung ist von der Kirschblüte im Frühjahr bis zum bunten Blättern im Herbst.
Insel im Nympenburg-Biedersteiner-Kanal Wiese mit Hochhäusern am Petuelpark (2004)Skulptur GO! von Stadtbäumer
Muli und Reiter Muli und Reiter beladen mit Statussymbolen der Trashkultur Eröffnung Petuelpark 2004
In den letzten 20 Jahren hat sich der Petuelpark zu einer grünen Oase im Norden München zwischen den Stadtteilen Schwabing und Milbershofen entwickelt.
Radler während der Kirschblüte im PetuelparkKirschblüte im PetuelparkKirschblüte im Petuelpark
Eintausend Quadratmeter großer Wasser- und Sandsplielplatz bieten viele Spielmöglichkeiten für Jung und Alt.
WasserspeiherWasserrutscheRutscheGeminsamer Spaß im DrehkorbBerge für kleiner Eroberer
Ihre Gästeführerin Barbara Schöne, Stadträtin a.D.
Alle Kunstwerke habe ich detailtiert in meinem Buch (ISBN 978-3-948137-39-7) beschrieben, welches im Handel erhältlich ist.
Der VIKTUALIENMARKT im Herzen von Münchens Altstadt war ursprünglich ein Bauernmarkt und Kräuterlmarkt. Heute ist der Viktualienmarkt ein sehr beliebter Platz für Genießer und Feinschmecker aus der ganzen Welt.
Auf der Marktfläche befinden sich ca. 140 Stände und Händler mit frischen Waren und Spezialitäten. Die Stände sind fest oder als fliegende Händler auf dem Markt – auch die Metzgerzeile gehört zu den Händlern des Viktualienmarkts.
Münchens beliebter Biergarten
Übrigens ist Viktualie eine veraltende Bezeichnung für Lebensmittel und kommt vom spätlateinischen victualia.
Da der Maibaum zu jedem bayerischen Dorf gehört, sollte auch München einen Maibaum haben. So wurde 1962 von den sechs großen Münchner Brauereien der erste Maibaum auf dem Viktualienmarkt gestiftet und aufgestellt. Die Figurengruppen, die am Maibaum befestigt sind, stellen Motive des Münchner Lebens dar: Brauereigespann, Oktoberfest, Schäfflertanz, Musiker und Tanzpaar, Standlfrau und Bierausschank, Münchner Stadtfahnen und die Schutzheiligen der Brauer, St. Bonifaz und St. Florian.
PS Der Münchner Maibaum wurde vermutlich zum dritten Mal “geklaut” und muss zum 1. Mai 2022 von den Münchner Brauereien mit Freibier und Brotzeit “zurückgekauft” werden. Details dazu auf meiner Probiertour…..
Karl Valentin-Brunnen
Neben den zahlreichen Verkaufsständen findet man auf dem Viktualienmarkt auch Brunnen mit Münchner Originalen als Brunnenfiguren: Den Volkssängern und Komikern Karl Valentin, Weiß Ferdl und Liesl Karlstadt sowie Ida Schumacher, Elise Aulinger und den Roider Jackl.
Bio – Brotaufstrich
Das Areal des Viktualienmarkt mit seinen rund 22 000 qm Fläche ist immer geöffnet, jedoch sind die Marktstände am Sonntag und Feiertagen geschlossen. Auf dem Viktualienmarkt gelten die gleichen Regeln, wie im übrigen München. Hunde dürfen angeleint auf den Viktualienmarkt. Doch als Tierfreund empfehle ich, den geliebten Vierbeiner lieber zu Hause zu lassen, wenn es unter der Woche – speziell bei schönem Wetter – sehr voll wird und Einheimische wie schaulustige Touristen sich genüsslich auf dem Viktualienmarkt tummeln.
Frischer Obazda
Barbara Schöne, Stadträtin a. D.
Weihnachtszauber am Viktualienmarkt
Am Viktualienmarkt vor dem festlich dekorierten Pschorrr lockt jedes Jahr wieder der Alpenwahn-Christkindlmarkt mit seinen Schmankerln. Das Besondere: Hier darf man am Glühweinstandl sogar bis 23 Uhr verweilen. Es gibt einen überdachten Bereich, in dem Stehtische für Firmenfeiern oder größere Gruppen reserviert werden können. Hinter dem Tresen werden “Alpenglüher” ausgeschenkt. “Glühwein” darf man dazu nicht sagen, meint der Wirt. Es schmeckt nach weihnachtichen Gewürzen, aber weniger klebrig-süß als konventioneller Glühwein. Es gibt auch Deftiges wie eine Rindsbratwurst, und darauf folgt Süßes: “Der süße Klassiker ist und bleibt der Crèpe mit Nutella”.
Im Frühjahr dann das Maibaumklauen.
Maibaum-Diebe nutzen Löscheinsatz der Feuerwehr für Klau
Dieser Maibaum-Diebstahl war besonders dreist: im Neufahrner Ortsteil Mintraching (Landkreis Freising) brannte am Freitag, 19. April 2024, eine Lagerhalle. Die Mintrachinger Burschen, die nicht nur den Maibaum bewachen, sondern Großteils auch bei der Freiwilligen Feuerwehr sind, rückten sofort aus. Der Baum war zeitweise unbewacht. Genau in diesem Moment schlugen die Diebe zu und klauten den Maibaum vom Hof. Mit einem „schnellen und sauberen Klau“ wie die Maibaum-Diebe es später bezeichneten, hatten sie ihn innerhalb von zehn Minuten vom Hof gebracht. Die Burschen müssen 20 Rollbraten mit Beilagen und Bier bezahlen, meinen die Diebe. Ob die Burschen am Auslöserfest teilnehmen werden, war zum Zeitpunkt der Bekanntgabe in den Münchner Medien noch nicht bekannt.
Offizielle Gästeführerin der Landeshauptstadt München in Deutsch, Englisch und Französisch
Bei der Mai-Dult, der Jakobi-Dult und der Kirchweih-Dult ist der Münchner Mariahilfplatz erste Adresse für alle, die Kitsch und Kunst sammeln, gerne Kettenflieger fahren, Geschirr und Küchenutensilien suchen und sich bayerische Schmankerl genüsslich schmecken lassen. Die Auer Maidult lädt dann neun Tage lang zum Shoppen, Schauen und Volksfestvergnügen ein……. Wir probieren den köstlichen Brotaufstrich von Andi Essendorfer, schnabulieren Stockwurst, Bratwurst und ein mit Schinkenwürfeln angereichertes Sauerkraut, lassen und von professionellenScheniderinnenzeigen, wie Hosenträger handgefertigt werden, eine Expertin für Kräuter aus dem Mühltal zeigt uns ihre Gewürze in der Ahornallee und dort erklärt uns ein Mazedonier, wie der “türkische” Honig vor 70 Jahren nach München kam. Zum Schluss werfen wir einen Blick in die sehenswerte Wallfahrtskirche Mariahilf mit einem Seitenaltar und Votivtafen der Pilger früherer Jahrhunderte.
Gerne führe ich – BARBARA SCHÖNE – Sie im Auftrag von München Tourismus rund um den Auer Mühlbach und zum Geburtshaus und Elternhaus von Karl Valentin; er ist das vermutlich berühmteste Kindl der Au. Zeitlebens blickte er voller Wehmut auf seine malerische Kindheit in der Au zurück. Auch seine Bühnenleidenschaft entwickelte und entfaltete er in der Au.
Das frühere Kloster der Paolaner (heute abgerissen bzw. nur noch die Gebäude (links) sind Teil des Landratsamts). Die Paulaner – Mönche schickten vor rund 500 Jahren ein Fassl Starkbier nach Rom, ob dem Oberhirten das Gebräu als Fasten-Trunk genehm sei. Das Bier, durch Hirze, Kälte und wochenlanges Schütteln ein Graus, mundete dem Papst überhaupt nicht – lobt aber seine Mönchen: Sie seien sehr leidensfähig……
Im Anschluss an den Stopp vor Karl Valentins Geburtshaus spazieren wir über die Auer Dult auf dem Mariahilfplatz. Auch auf der Dult zeige ich Ihnen interessante Plätzchen und gute Einkaufsmöglichkeiten:
Europas größten Geschirrmarkt.
An einem exotisch duftenden Gewürzstand erfahren wir Spannendes vom Standlbesitzer höchst persönlich.
In der Raritätengasse kommen wir vorbei an den Hoppla-Moden und den Tandlern für Chakrivari, spazieren durch die kuriose Neuheitengasse mit Autopolitur für unsere Mannsbilder und lassen uns am Stand Nr. 29 erklären, wie unser Backofen wieder aussieht wie “perlglanz” neu und werfen einen Blick in die geniale Hosenträgernäherei.
Antiquitäten gibts in der Karl-Valentin-Gasse. Kitsch auch.
Zwischendurch wir werfen einen Blick in die schmucke Wallfahrtskirche Mariahilf mit der wunderschönen Seitenkapelle (Votivkapelle). Berühmt ist der Kirchturm für sein Carillon (Glockenspiel).
Ansonsten interessieren sich Damen für Gemüsehobel, Trachtenschmuck, Schafmilchseife, Bambussocken, Salbeibonbons, Sonnenhut oder man lässt sich Hosenträger nach Maß schneidern (und die sitzen richtig gut).
Wer will, fährt zum Schluss mit dem 90 Jahre alten Russenrad zur Museik einer Drehorgel oder genießt einen Steckerlfisch und eine kühle Maß Bier im Biergarten.
Interessenten an dieser einmaligen Führung kaufen sich bitte ein Ticket bei München Tourismus am Marienplatz unter den Rathausarkaden oder online. Vor Ort gibt es keine Tickets. Von mir persönlich gibt es auch keine Tickets. Meine Führung mit max. 15 Teilnehmern findet auf alle Fälle zu den Terminen von München Tourisdmus statt, es sei denn, Sie buchen mich direkt für Ihre ganze Familie, Ihren Turn- oder Musik-Verein oder die lieben Nachbarn aus Ihrem Stadtviertel.
Treffpunkt ist punkt 15.30 Uhr in der Nähe der Bushaltestelle Schweigerstraße vor dem HOTEL MARIA, Mariahilfplatz 4
(vis à vis der Auer Dult). Haltestelle des Bus 52 (Kolumbusplatz) / Bus 62 (Viktualienmarkt).
Zur Geschichte:
Die Auer Dult ist ein Münchner Original mit langer Tradition. 1796 verlieh Kurfürst Karl Theodor der Münchner Vorstadt Au das Recht, zwei Mal im Jahr einen Jahrmarkt abzuhalten. Ab 1799 fanden jeweils im Mai und Oktober rund um die Wallfahrtskirche Mariahilf Dulten statt. Erst mit der Eingemeindung der Au 1854 wurden die Auer Dulten fester Bestandteil des Münchner Volksfestlebens. Die Jakobidult, bereits 1310 in München urkundlich belegt, wurde 1905 auf den Mariahilfplatz verlegt. Damit wurde das Dreigespann, wie wir es heute mit Mai-, Jakobi- und Kirchweihdult kennen, komplett.
Öffnungszeiten Warenverkauf: täglich 10 bis 20 Uhr
Ich freue mich auf Sie und Ihr Interesse.
Barbara Schöne, Offizielle Gästeführerin der LHM in Deutsch, Englisch und Französisch
Prinzregentenplatz (U4) – Prinzregentheater (Säulenhalle am Eingang), Richard-Wagner-Denkmal, Museum Villa Stuck, der 125 Jahre alte Friedensengel als luftiges Denkmal mit Blick hinunter zur Isar, Jugendstilvillen in der Möhlstraße (General-Konsulate), Monacensia, kleine Kirche St. Georg (ein Rokokojuwel), Bogenhausener Prominentenfriedhof mit Grabstätten von Buchautor Erich Käster, Filmproduzent Bernd Eichinger, Volksschauspielerin Liesl Karlstadt und Walter Sedelmayr, Film -und Férnsehproduzent sowie Autor Helmut Dietl und seiner TV-Staffel mit Helmut Fischer (Monaco Franze – a bisserl was geht immer.,….), Alt OB Dr. Hans-Jochen Vogel, Dirigent Hans Knappertsbusch, Schriftsteller Oskar Maria Graf, Baulöwe Joseph Schörghuber und weitere bekannte Persönlichkeiten, die sich um die Stadt verdient gemacht haben.
Weiter gehts über die Max-Joseph-Brücke zum Chinesischen Turm im Englischen Garten, Aufstieg auf den Monopteros mit herrlichem Blick über den Park bis hinüber zu den Doppeltürmen der Frauenkirche, dem Turm des Neuen Rathauses, dem Alten Peter und der Theatinerkirche. Spaziergang über den Schwabinger Bach zum Ziel: das Bio-Café MilchHäusl. Dort gibt es einen Drink nach Wahl an einem Biertisch in netter Runde.
Führung: Barbara Schöne, Stadträtin a. D., offizielle Gästeführerin von München
Dauer: 3 Stunden
Strecke: 3 Kilometer
Unkosten für Führung inkl. 1 Getränk nach Wahl im Milch-Häusl im Englischen Garten: 25 EUR
Gruppengröße: maximal 15 Erwachsene
Buchen Sie mich über das Kontaktformular auf dieser Homepage
Japanisches Teehaus im Englischen Garten – ein Geschenk der japanischen Partnerstadt Sapporo zu den Olympischen Sommerspielen 1972
Mein Rundgang beginnt am Siegestor mit der neuen Inschrift nach der Kriegszerstörung: “Dem Sieg geweiht. Vom Krieg zerstört. Zum Frieden mahnend”. König Ludwig I. hatte seine prachtvolle Ludwigstraße im 19. Jahrhundert ins freie Feld hinein bauen lassen in Richtung des entfernt liegenden Dorfes Schwabing. Den Abschluss dieses Boulevards schuf Friedrich von Gärtner mit dem Siegestor in Anlehnung an den Constantin-Bogen in Rom.
Vor uns erhebt sich die Akademie der Bildenden Künste, ein interessantes architektonisches Ensemble im Stil der Renaissance. Der alte zweiflügeligen Bau von Gottfried von Neureutehr wurde gebaut unter dem kunstsinnigen König Ludwig II. Den hypermodernen Anbau errichtete der österreichische Star-Architekt Wolfgang D. Prix von Co’op Himmelblau (Wien) mit einem giebelseitig überhängenden Element. Aus dieser Akademie der Bildenden Künste sind einige bedeutende Künstler hervorgegangen.
Auf der Freitreppe der Akademie der Bildenden Künste mache ich eine detaillierte Einführung zu Münchens größtem Stadtteil: die Entwicklung vom Dorf Schwapinga, das 782 erstmals urkundlich erwähnt wurde und östlich des heutigen Wedekindplatzes, der Occamstraße und der Biedersteiner Straße entstand und bis zum Ende des 19. Jahrhundert eigenständig blieb. Im Jahr 1810 hatte das Dorf erst 570 Einwohner und bestand vorwiegend aus Fischern und Milchbauern nahe dem Kleinhesseloher See im Englischen Garten. Mit dem Bau der Akademie der Bildenden Künste erfolgte ein starker Aufschwung dank des Zuzugs von Bildhauern, Malern, Literaten und Poeten ins ländliche Schwabing, weil hier alles wesentlich billiger war als in der Stadt München. Schwabing wurde entdeckt, bekannt und als Künstlerkolonie berühmt.
Die Occamstraße ist nach Wihelm von Occam (1285-1349) benannt, einem scholasstischen Religionsphilosoph aus London, der im starken Widerstreit mit dem Papsttum stand. Wegen Irrlehre wurde er 1324 nach Avignon zum Papst Johannes XXII befohlen, konnte aber von dort 1328 nach München fliehen und wurde Führer der geistlichen Hofakademie Kaiser Ludwigs des Bayern. Während der Auseinandersetzung zwischen Kaiser und Papst versammelten sich unter der Leitung Occams in München namhafte Gelehrte aus ganz Europa, die begannen, die mittelalterliche Welt kirchenpolitisch zu verändern.
Es entstand die Elisabethstraße und der Elisabeth-Markt, benannt nach Sissi, der Gattin von Kaiser Franz Joseph I. von Österreich. Sissi, die Lieblingstochter des Herzogs Maximilian in Bayern, wurde 1837 im Herzog-Max-Palais in München geboren und hatte bei ihrer Geburt einen Zahn. Mit 16 Jahren heiratete sie ihren Cousin Franz Joseph und wurde Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn. Sissi besuchte oft ihre Verwandten in Schwabing und logierte in der nach ihrem Gatten benannten Franz-Joseph-Straße.
Am 1. Januar 1887 wurde Schwabing eine selbständige Stadt mit 11 000 Einwohnern, einem eigenen Stadtwappen und einer eigenen elektrischen Eisenbahn. Die junge Stadt war bald so vermögend, dass sie sich noch vor München eine elektrische Straßenbeleuchtung leisten konnte. Wofür? Ein Einheimischer meinte: “Um den Münchnern heimzuleuchten”. Die Münchner hatten nur alte Gaslaternen. Die Schwabinger sahen jedoch bald ein, dass sie auf die Dauer dem Wettstreit mit München nicht gewachsen waren. Sie gaben ihre Selbständigkeit auf und ließen sich am 20. November 1890 in die Haupt- und Residenzstadt München eingemeinden.
Um 1900 wurden prachtvolle Palais des Großbürgertums im Jugendstil westlich von der Leopoldstraße in der Franz-Joseph-Straße, der Römerstraße, der Friedrichstraße und in der Ainmillerstraße errichtet. Da Frauen nicht an Kunst-Akademien zugelassen waren, etablierten sich hier private Malschulen wie die von Anton Azbé, Franz von Stuck und schließlich von Wassily Kandinsky. 1911 gründete der Russe aus Moskau namens Kandinsky zusammen mit dem Münchner Tiermaler Franz Marc die Gruppe “Der Blaue Reiter“. Sie publizierten einen Almanach über das “Geistige in der Kunst” und organisierten Ausstellungen ihrer Werke, die zunehmend abstrakter wurden und provozierten.
In prachtvollen Stadtpalais rund um den Habsburger Platz wurden rauschende Künstler-Feste gefeiert. Solche gesellschaftlich extravagante “Salons” organisierte beispielsweise Marianne von Werefkin, die mit dem russischen Maler Alexej von Jawlenski zusammenlebte. Diese “Salons” der Bohème waren sehr begehrt bei Künstlern und ihren großzügigen Gönnern der gehobenen Gesellschaft (der Adel, die Bankiers, zahlreiche Verleger, reiche Industrielle kamen in diese “Salons”).
Die Zeitschrift “Die Jugend” wurde kreiert. Als Gegenstück entstand als Satire der “Simplicissimus” mit dem Emblem der Roten Dogge mit einer abgerissenen Kette am Halsband. Bis zum Ausbruch des ersten Weltkriegs 1914 florierte dieses Künstlerviertel in einem heute noch unvorstellbaren Maße. Hier wurden Meisterwerke geschaffen, die zunehmend Weltruhm genießen und beispielsweise im Lenbachhaus ausgestellt sind. Der “Alte Simpl” – jahrzehntelang geführt von Wirtin Netzle, war vorübergehend geschlossen und wurde im Frühjahr 2024 neu eröffnet. In unmittelbarer Nähe ist der Georg Elser Platz mit einer interessanten Lichtintallation an einer Hauswand, die an sein erfolgloses Attentant auf Adolf Hilter am 8. November 1939 im damaligen “Bürgerbräukeller” erinnern soll. Details hierzu etwas weiter unten in diesem interessanten Beitrag. Ich zeige diese beiden Sehenswürdigkeiten gern, wenngleich sie jetzt dem Stadtviertel Maxvorstand zugeordnet werden.
Der Wedekindplatz ist nach Frank Wedekind (1864-1918) benannt, einem satirisch-sarkastischen Lyriker, der auch als Kabarettist wirkte und wegen Majestätsbeleidigung verhaftet wurde. Wedekind engagierte sich auch für den satirischen “Simplicisssimus” und für die 1896 in München herausgegebene Wochenzeitschrift “Jugend”, die den Jugendstil ankündigte.
Nach dem zweiten Weltkrieg entstanden rund um den Wedekindplatz preisgünstige Studentenlokale wie “Mutti Bräu“. In der Occamstraße Nr. 8 verzauberte die unvergessene Chansonette Gisela mit ihrem großen Herz und dem Sex in ihrer Stimme die Männerwelt. Die schmolz dahin, wenn Gisela mit ihrer rauchigen Stimme frivole Lieder ihrem begeisterten Publikum zum Besten gab. Über Nacht wurde die „Schwabinger Gisela“ in der ganzen Bundesrepublik berühmt und beschäftigte wiederholt humorlose Tugend- und Sittenrichter mit ihrem Chanson : “…. aber der Novak lässt mich nicht verkommen“. Gisela war ein Inbegriff von frechen Liedern wie „Kommen Sie in meinen Massagesalon“. Berühmte Musiker traten spontan auf wie 1964 der Sänger Lawrence Winter mit seinem „Old Man River“. Kabarettisten machten das Nachtleben von Schwabing zur Attraktion.
Mit dem Bau der U-Bahn bis zur Münchner Freiheit und darüber hinaus zu den Olympischen Spielen 1972 verlor Schwabing seinen Charme. Der Kommerz zog ein. Die Schickeria entdeckte teure Restaurants, die wie Pilze aus dem Boden gestampft wurden. Der beliebte Münchner Kolumnist Siegfried Sommer hatte für Schwabing nur noch die Worte übrig: „Schwabing – das ist Neon, Nylon, Nepp“.
1905 erbaute Architekt Emanuel von Seidl die “Villa Lautenbacher” für die Witwe von Johann Sedlmayr, einst Firmeninhaber der Spatenbrauerei. Er hinterließ seiner Frau Franziska ein ansehnliches Vermögen. Sie heiratete erneut und ließ für ihre Ehe mit Paul Lautenbacher die repräsentative Villa im damals noch ländlichen Schwabing errichten. Ihr Neffe Emmanuel von Seidl hatte sich mit zahlreichen herrschaftlichen Villen rund um den Starnberger See einen Namen gemacht. Zu Beginn der 1970er Jahre wurde diese Villa zum Spekulationsobjekt. Die inzwischen Seidl-Villa genannte Villa mit Handwerkerhäuschen am Nikolaiplatz sollte abgerissen und einem Hotel-, Büro- oder Kaufhauskomplex weichen. Durch viele Unterschriften-sammlungen und Bürgerproteste kaufte die Stadt München den ganzen Komplex und eröffnete 1991 die umgebaute Seidlvilla als Stadtteilkulturzentrum. Inzwischen finden dort jährlich 2.500 Veranstaltungen mit über 70.000 Besuchern statt.
Der Name „Münchener Freiheit“ soll seit 1998 die Erinnerung an die bayerischen Widerstandskämpfer im Dritten Reich wachhalten. In München hatte Hitler von Anfang an seine erbittersten Gegner. Diese Stadt war nie seine Stadt. Sie zur „Hauptstadt der Bewegung“ zu erheben, war eine unglaubliche Anmaßung. In seinen berühmten Adventspredigten prangerte Kardinal Faulhaber in aller Öffentlichkeit Hitlers Antisemitismus an.
München war auch das Ziel des mutigen Tischlers Georg Elser, der am 8. November 1939 im „Bürgerbräukeller“ mit einer selbstkonstruierten Zeitbombe einen Anschlag auf Adolf Hitler verübte. Doch das Attentat schlug fehl. Hitler, der das Lokal 13 Minuten vor der Explosion der Bombe verlassen hatte, entkam dem Anschlag. Elser bezahlte seine mutige Tat mit dem Leben. Er wurde am 9. April 1945 – drei Wochen vor dem Selbstmord von Hitler und seiner Gefährtin Eva Braun – im KZ Dachau erschossen, weil ihm niemand glauben wollte, dass er das Attentat von 1939 ganz alleine geplant und ausgetüftelt und keinerlei Komplizen hatte.
Weitere Opfer des Widertands in München waren Pater Rupert Mayer, Professor Kurt Huber, die Geschwister Hans und Sophie Scholl und deren Mitstreiter in der Geheimorganisation der „Weißen Rose“ sowie Alfred Delp, Freiherr von Leonrod, Franz Sperr und Hermann Wehrle, die im Zusammenhang mit dem Stauffenberg-Attentat vom 20. Juli 1944 als Mitwisser erschossen wurden.
Von der Münchener Freiheit zweigt die Feilitzschstraße ab, die Münchner „Reeperbahn“. Hier grenzt Nachtlokal an Nachtlokal.
Parallel in der Haimhauserstraße befindet sich übrigens das bekannteste Kabarett der Stadt, die „Münchener Lach- und Schießgesellschaft“ (Ecke Ursulastraße 9). Journalist Samy Drexel und der unvergessene Dieter Hildebrandt hatten die “Lach und Schieß” als politisches Kabarett gegründet. Zum 65. Geburtstag gastierte dieses Kabarett 4 Mal Ende Juli 2021 im wunderschönen Park des Institut Francais (Kaulbachstraße).
Der Wedekindplatz wurde zum Treffpunkt der Schwabinger Studenten und ihrer „Schwabinchen“ bei “Mutti Bräu”, die den anderen Münchner Mädchen in der Mode meist um Längen voraus waren und gerne alles aufgriffen, was frech war: die höchsten Bleistiftabsätze, die längsten Damenstiefel über dem Knie und die kürzesten Mini-Mini-Röckchen. In der Occamstraße Nr. 8 verzauberte die unvergessene Chansonette Gisela mit ihrem großen Herz und dem Sex in ihrer Stimme die Männerwelt. Die schmolzen dahin, wenn Gisela mit ihrer rauchigen Stimme frivole Lieder ihrem begeisterten Publikum zum Besten gab. Über Nacht wurde die „Schwabinger Gisela“ in der ganzen Bundesrepublik berühmt und beschäftigte wiederholt humorlose Tugend- und Sittenrichter mit ihrem Chanson : “…. aber der Novak lässt mich nicht verkommen”. Gisela war ein Begriff für freche Lieder wie „Kommen Sie in meinen Massagesalon“. Berühmte Musiker traten spontan auf. Sänger Lawrence Winter begeisterte mit seinem „Old Man River“ und Kabarettisten machten das Nachtleben von Schwabing zur Attraktion.
Vor dem Café an der Münchner Freiheit wurde 1997 eine Bronze-Skulptur von Helmut Fischer aufgetellt, dem unvergessenen “Monaco Franze” und ewigem Stenz. In Gesellschaft einer Skulptur von Helmut Dietl erfreut sich die von Nicolai Tregor geschaffenen Skulpturen an einem schiefen Tisch großer Beliebtheit. Monaco Franze ist Kult. Punkt. Mehr braucht man an dieser Stelle auch nicht zu sagen. Wenn’s um den ewigen Stenz geht, sind sich alle Münchner einig und verfallen in eine heiße Debatte über die besten Sprüche und schönsten Momente der Serie. Davon gibt es auf jeden Fall einige! Damit ihr ein bisschen in den guten alten Zeiten schwelgen könnt. Die besten Sprüche vom ewigen Stenz:
„Komisch, ge? Da kannst krank sein wiest mogst und immer noch lockt das Weib.“
„Ich wollte Sie ja gar nicht ansprechen, Fräulein. Ich wollte Sie ja nur fragen, ob wir vielleicht eine Tasse Kaffee zusammen trinken wollen“
„Aus is und gar is, und schad is, dass’s wahr is!“
„Geh Spatzl, schau wie I schau! Recht viel treuer schaut auch kein Schaf“
„Spatzl, es gibt Sachen im Leben und besonders im Fasching, die wenn man’s nicht selber erlebt hat, glaubt man’s fast selbst nicht“.
„Ehrlich gesagt, ich interessiere mich wahnsinnig für Frauen! „
„A bissel was geht immer! „
Und dort wird auch Schach auf vier Bodenplatten gespielt.
Wahrlich nicht zu übersehen ob ihrer Größe von 17 Metern ist der Walking Man, eine von Jonathan Borofsky entworfene Skulptur in der Leopoldstraße 36. Die 16 Tonnen schwere, weiße Skulptur steht – tief im Boden verankert – seit September 1995, also bald 30 Jahren, vor dem Eingang der einstigen Versicherung Münchner Rück. Der weiße Riese ist zu einem Wahrzeichen des modernen München geworden und musste für seinen Transport von Los Angeles nach München in neun Teile zerlegt werden. Das moderne Geschäftsgebäude ist der Geschäftssitz der heutigen Munich Re. Von diesem Glanz längst vergangener Zeiten ist heute nicht mehr viel zu spüren.
Barbara Schöne, Offizielle Gästeführerin von München in Deutsch, Englisch und Französisch
Samstag, 2. November 2024, findet um 13:30 Uhr meine nächste offizielle Rathausführung statt. Genießen Sie mit mir das Neue Rathaus München.
Beginn: 13.30 Uhr vor der Touristen-Information am Marienplatz Ende: 17.00 Uhr auf dem Meisterbalkon des FC Bayern
Dienstag, 26. November 2024, führe ich 2 Mal die Juristische Bibliothek von 17:15 – 19:15 Uhr
Sonntag, 22. Dezember 2024, führe ich das Neue Rathaus in Englischer Sprache: 10:30 – 12:30 Uhr
Tickets gibt es für Erwachsene, Rentner, Jugendliche und Studenten bei der Touristen-Information am Marienplatz zu den normalen Öffnungszeiten oder online unter
www.muenchen.travel/angebote/rathausfuehrung
Kinder sind kostenlos, benötigen jedoch auch ein Ticket. Am Ticket-Schalter erfahren Sie auch aktuelle Corona-bedingte Vorschriften wie Mund-Nasen-Schutz und/oder Abstandsregelungen.
Genaue Beschreibung der Führung durch die Sitzungssäle, die Juristische Bibliothek und den FC Bayern Meisterbalkon als Highlight zum Schluss finden Sie auf dieser Website unter dem Titel “NEUES RATHAUS“.
Für die Führung erlaubt München Tourismus eine kostenfreie Stornierung bis 24 h vor Tourbeginn.
Freuen Sie sich mit mir auf ein unvergessliches Erlebnis im Neue Rathaus München 2024 dort, wo Münchens Politik gemacht wird.
Ich freue mich auf Ihr Interesse und Ihre Teilnahme.
Ihre Barbara Schöne Stadträtin a. D. und mehrsprachige offizielle Gästeführerin
P.S.: Fotografieren ist erlaubt, das Tragen von Bayern-Schals ebenso -:)
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